Die Städte Lübeck und Wolfsburg sind dem Deutschen Erbbaurechtsverband beigetreten. In beiden Städten hat das Erbbaurecht eine lange Tradition. Laut einer Untersuchung des Deutschen Verbands für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) aus dem Jahr 2019 sind sie die größten kommunalen Erbbaurechtsgeber in Deutschland – gefolgt von Hamburg auf Platz drei.
„Die großen Stiftungen und kirchlichen Erbbaurechtsgeber sind schon lange in unserem Verband organisiert. Auch die BIM, das Immobilienmanagement des Landes Berlin, ist bereits früh Mitglied geworden, ebenso Städte wie zum Beispiel Aachen, Lüneburg und Mainz. Jetzt ziehen weitere Städte nach. Letztes Jahr ist Hamburg eingetreten und nun Lübeck und Wolfsburg. Das freut uns besonders, denn wir haben den Anspruch, die Erbbaurechtsgeber in ihrer Gesamtheit zu repräsentieren“, sagt Hans-Christian Biallas, der Präsident des Deutschen Erbbaurechtsverbands.
„Überall in Deutschland gehen die Kommunen dazu über, vermehrt Erbbaurechte zu vergeben, anstatt Grundstücke zu verkaufen. Dadurch ist das Erbbaurecht vom Nischenprodukt zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion geworden. Insofern ist die Arbeit unseres Verbands momentan wichtiger denn je. Unsere Mitglieder informieren wir regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im Erbbaurecht. Bei unseren Veranstaltungen geben wir ihnen wertvolle Gelegenheiten zum Austausch mit anderen Fachexpertinnen und Experten“, so Biallas weiter.
„Basis für attraktives und kostengünstiges Wohnen“
„Die Hansestadt Lübeck hat eine lange Erbbaurechtstradition, auf die wir stolz sein können. Unser Bestand von über 8.500 Erbbaurechten bildet die Basis für attraktives und vergleichsweise kostengünstiges Wohnen, das über Jahrzehnte frei von Bodenspekulation gehalten werden konnte. Gerade heute, in Zeiten des rasanten Preisanstiegs für Grund und Boden wird deutlich, dass das Erbbaurecht ein wirkungsvolles Instrument für sozial ausgewogene Stadtentwicklung ist“, erklärt Sven Schindler, Senator für Wirtschaft und Soziales in Lübeck.
„Langjährige Tradition“
Kai-Uwe Hirschheide, Stadtbaurat der Stadt Wolfsburg zum Eintritt in den Deutschen Erbbaurechtsverband: „Aufgrund der langjährigen Tradition der Stadt Wolfsburg, seit der Stadtgründung Erbbaurechte zu vergeben, sieht sich die Stadt Wolfsburg mit den mehr als 8.600 Erbbaurechten als repräsentativer Partner im Deutschen Erbbaurechtsverband und verbindet mit dem Beitritt die Hoffnung auf konstruktiven und informativen Meinungsaustausch mit dem Verband sowie anderen Erbbaurechtsgebern. Die Erfahrungen des Verbandes, der sowohl als zentrale Anlaufstelle für Öffentlichkeit, Politik und Medien gilt und zudem zu grundsätzlichen Fragen des Erbbaurechts Stellung bezieht, sind für den ausgewogenen Umgang zwischen den Vertragspartnern Erbbaurechtsgeber und -nehmer von besonderer Bedeutung.“